Zuversicht für das Leben
Einige psychische Probleme entstehen anlassbezogen oder in bestimmten Lebenssituationen. Manche psychischen Erkrankungen treten kurzfristig auf, andere sind dauerhafter. Die meisten psychischen Erkrankungen können wirkungsvoll behandelt werden. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir auf Basis Ihrer Ressourcen Lösungsansätze, um Ihren individuellen Lebensbedingungen gerecht zu werden.
Abstand von alltäglicher Belastung und aktive Beteiligung
Wir bieten Ihnen Hilfe bei psychischen Erkrankungen, schweren seelischen Problemen oder behandlungsbedürftigen Lebenskrisen. In unserer Klinik können Sie sich von den Belastungen des Alltags zurückziehen. Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, sich aktiv an der Planung Ihrer Tagesstruktur und Auswahl der Therapieangebote zu beteiligen.
Behandlungsspektrum
Zu unserem Behandlungsspektrum gehören alle Diagnosegruppen, wie zum Beispiel Schizophrenien, Psychosen oder manisch-depressive Erkrankungen und akute Belastungsreaktionen bei Lebenskrisen. Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung nehmen wir zur Bewältigung depressiver krisenhafter Zuspitzungen kurzzeitig auf. Voraussetzung ist jeweils, dass eine stationäre oder teilstationäre Behandlung erforderlich ist.
Ein weiterer besonderer Schwerpunkt ist die Behandlung von Eltern, die im Rahmen von Schwangerschaft und Stillzeit psychisch erkrankt sind. Dafür verfügt die Station Elisabeth zusätzlich über eine spezifische Eltern-Kind-Behandlung mit vier Behandlungsplätzen.
Für die vollstationäre Behandlung stehen die drei Stationen St. Benedikt, St. Raphael und St. Elisabeth zur Verfügung. Eine teilstationäre Weiterbehandlung kann je nach Ihrer Erkrankungssituation in den Tageskliniken für Psychiatrie und Psychotherapie St. Helena und St. Augustinus erfolgen. Die ambulante Weiterbehandlung ist in der psychiatrischen Institutsambulanz möglich.
Wir nehmen Patientinnen und Patienten im Alter vom 18. bis zum 65. Lebensjahr auf. In der Regel erfolgt die Aufnahme durch die Einweisung eines niedergelassenen Psychiaters, im Notfall durch den diensthabenden Arzt der Klinik. Als Versorgungsklinik versorgen wir auch Patienten, die durch den Sozialpsychiatrischen Dienst oder durch die Polizei wegen Eigen- oder Fremdgefährdung zu uns eingewiesen werden.
Im Rahmen der Aufnahme erheben wir sowohl die psychiatrischen als auch die körperlichen Befunde. Außerdem führen wir eine laborchemische und gegebenenfalls apparative Diagnostik zum Beispiel mit Hilfe einer Computertomografie durch. Bei Bedarf ziehen wir fachübergreifend die Fachärzte unserer somatischen Kliniken hinzu. Für Ihre individuelle Behandlung nehmen wir eine abgestimmte Problemdefinition und Therapieplanung vor. Wenn Sie es wünschen, beziehen wir auch Ihre Familie und Ihr soziales Umfeld ein.
Es ist uns sehr wichtig, die Behandlung im Einvernehmen mit unseren Patientinnen und Patienten durchzuführen. Wenn es erforderlich ist, vereinbaren wir dazu auch Ausgangsregelungen. Im Regelfall streben wir an, die Stationstür unverschlossen zu lassen.
Unterstützung bei der Alltagsbewältigung
Unser Behandlungskonzept in der Allgemeinpsychiatrie basiert auf den zwei wesentlichen Aspekten „Abstand von den alltäglichen Belastungen” und „Milieugestaltung durch psychiatrisches Gesundheits- und Krankenpflegepersonal”. Das bedeutet für Sie zum einen, dass Sie sich in unserer Klinik von den Belastungen des Alltags zurückziehen können. Andererseits beteiligen unsere Gesundheits- und Krankenpfleger Sie aktiv an der Planung Ihrer Tagesstruktur.
Achtsamkeit und Wertschätzung
Im Rahmen dieses sogenannten bezugspflegerischen Konzepts ordnen wir Ihnen jeweils eine Pflegekraft zu. Die Pflegekraft begleitet Sie durch die stationäre Behandlung und unterstützt Sie bei der Alltagsbewältigung. Besonders wichtig ist es uns, Ihnen mit großer Achtsamkeit und Wertschätzung zu begegnen. Wir verstehen psychische Erkrankungen als ganzheitliches Geschehen mit biologischen, lebens- und beziehungsgeschichtlichen, sozialen und kulturellen Wirkfaktoren. Unsere therapeutische Herangehensweise ist entsprechend methodenübergreifend.
Neben der Psychotherapie ist eine an den Symptomen orientierte Medikation wichtig für die Behandlung. Die Eckpfeiler der milieu- und netzwerktherapeutisch ausgerichteten Behandlung werden von der Pflege, der Ergotherapie und der Sozialarbeit gebildet. In der sozialpsychiatrischen Pflege stellen wir den Patienten rund um die Uhr ein pflegerisch-therapeutisches Umfeld zur Verfügung, in dem sie sich aufgehoben fühlen. Das therapeutische Team motiviert unsere Patienten zur Selbstpflege und zur Wahrnehmung von verschiedenen Behandlungsangeboten:
- Medizinische Behandlung mit moderner Psychopharmakotherapie
- Psychotherapeutische Behandlung wie zum Beispiel Krisenintervention, Entwicklung eines neuen Problemverständnisses und Bewältigungsmöglichkeiten für Konfkiktsituationen in Einzel-, Gruppen- oder Familiengesprächen
- Musiktherapie
- Konzentrative Entspannung
- Psychoedukative Gruppen zur Wissensvermittlung. Wir erläutern Symptome und Behandlungsstrategien, gleichzeitig erhalten die Teilnehmer Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.
- Aufklärung und Beratung über psychische Erkrankungen
- Psychiatrische Krankenpflege als Begleitung und Hilfestellung bei der Alltagsbewältigung im Rahmen eines bezugspflegerischen Konzeptes
- Klinische Sozialarbeit mit Organisation notwendiger rehabilitativer und betreuerischer Hilfen in den Bereichen Wohnen, Freizeit und Arbeit, Untersützung bei der Bewältigung konkreter Alltagsangelegenheiten bezüglich Familie, Arbeit, Ämtern
- Enge Zusammenarbeit mit psychosozialen Einrichtungen im Bezirk
- Enge Zusammenarbeit mit den ambulant behandelnden Ärzten und Psychotherapeuten
- Ergotherapie, Beschäftigungs- und Arbeitstherapeutische Angebote zur Förderung von Grundleistungsfähigkeiten, Motivation und Kommunikation
- Lichttherapie
- Gruppentraining sozialer Kompetenz
- Physio- und Sporttherapie
Wir entlassen unsere Patientinnen und Patienten, wenn ein Rückgang der zur Aufnahme führenden Symptomatik erzielt worden ist und der Patient soweit stabilisiert ist, dass eine tagesklinische oder ambulante ärztliche und/oder psychotherapeutische Behandlung durchgeführt werden kann.
Herzlich willkommen!
In der Angehörigengruppe Allgemeinpsychiatrie sind alle Angehörigen und Freunde von Patienten, die in unserem Hause behandelt werden, sowie Interessierte willkommen. In gemeinsamen Gesprächen können wir versuchen herauszufinden, wie die Probleme des psychisch erkrankten Menschen besser bewältigt werden können.
Inhalt und Ziele der Angehörigengruppe sind:
- Verbesserung des Informationsstandes hinsichtlich der Diagnose sowie des Krankheitsverlaufs und deren Behandlungsmöglichkeiten
- Verbesserung des innerfamiliären Umgangs im Hinblick auf die Erkrankung
- Emotionale Entlastung der Angehörigen und Freunde bei der Förderung der Behandlungsbereitschaft der Patienten
- Einladung von Experten zu speziellen Themen (zum Beispiel Sozialarbeiter, Ärzte, Ergotherapeuten)
Termine nach Voranmeldung:
Jeden Zweiten und Vierten Donnerstag im Monat, 18.00 – 19.30 Uhr
Pavillon D – Untergeschoss Raum D1 U.29
Kontakt:
Sozialdienst:
Tanja Jakel
(030) 6741-3306
Juliane Feihe
(030) 6741-3850
Wir laden alle Angehörigen unserer Patienten herzlich zur Teilnahme ein.
Bitte rufen Sie an oder tragen Sie sich bei Interesse in die Teilnehmerliste auf den Stationen ein. Wir behalten uns vor, das Angebot ausfallen zu lassen, wenn keine Anmeldungen vorliegen.