Steintherapie
In Deutschland ist circa jeder 25. Mensch im Laufe des Lebens mindesten einmal von einem Harnsteinleiden betroffen.
Einigen Patient*innen gelingt es bei milder Symptomatik, den Stein im Verlauf mit medikamentöser Hilfe selbst auszuscheiden, bei vielen Menschen ist jedoch im Verlauf eine operative Intervention/Therapie notwendig.
Technischer Fortschritt
Der technische Fortschritt im Bereich der Endoskopie bietet uns heutzutage diverse Möglichkeiten, die Steine je nach Lage und Größe mit unterschiedlichen Therapieoptionen zu behandeln.
Therapieoptionen
Bei Steinen im Harnleiter (Ureter) bzw. kleineren Steinen im Nierenbeckenkelchsystem kommt primär die endoskopische Sanierung per „URS - Ureterorenoskopie“ zum Einsatz. Bei dieser OP spiegelt der Operateur mit dem Endoskop durch Harnröhre und Blase in den Harnleiter bis zum Stein im Harnleiter/Nierenbecken um diesen dann aus dem Harntrakt zu bergen.
Bei Steinen, welche zu groß für eine Entfernung sind, wird heutzutage in der Regel eine Behandlung mit einem Thulium- oder Holmium-Laser durchgeführt. Dieser zerteilt oder zerstäubt den Stein, sodass anschließend eine Bergung der Steinfragmente- bzw. Reste möglich ist.
Dieser Eingriff wird ambulant oder ggf. stationär (1–2 Übernachtungen) durchgeführt.
Bei großen Steinen im Nierenbeckenkelchsystem wird in der Regel ein Zugang durch die Haut zum Hohlsystem gewählt (PNL - perkutane Nephrolithotomie). Ultraschallgestützt und unter Röntgenkontrolle erfolgt die Punktion der Niere mit einer Nadel, anschließend kann das Endoskop nach Dilatation eines Kanals in die Niere vorgebracht werden. Auch hier erfolgt die Steinzertrümmerung meist mit Hilfe eines modernen Lasers. Dieser Eingriff erfolgt stationär (ca. 2–3 Übernachtungen).