Kunst aus dem Offenen Atelier St. Hedwig
Das Offene Atelier im Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus in Berlin Mitte und die Galerie ART CRU laden alle Interessierten herzlich ein zur Ausstellungseröffnung „Naturale Systeme“ mit Werken von Haci Sami Yaman und Beatrice Guder am 14. Juni 2018 um 18 Uhr. Die Vernissage findet statt in der Galerie ART CRU, in der die Ausstellung in der Zeit vom 15. Juni bis zum 14. Juli 2018 zu sehen sein wird.
Vernissage: Donnerstag, 14.06.2018, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 15.06. – 14.07.2018
Öffnungszeiten: Di – Sa: 12 – 18 Uhr
Ausstellungsort: Galerie ART CRU Berlin, Oranienburger Str. 27, 10117 Berlin-Mitte
Begrüßung: Alexander Grafe, Regionalgeschäftsführer Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH; Prof. Dr. med. Felix Bermpohl, Chefarzt Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus
Zur Ausstellung spricht: Paula Schmidt-Dudek, Künstlerische Leiterin Offenes Atelier St. Hedwig
Musik: Ensemble NIDO – Julia Gröning, Violine & Guido Scharmer, Violoncello; Live Music Now Berlin
Die Bilder von Haci Sami Yaman sind kontraststarke Kompositionen aus verschiedenen Punkten, Strichen, Linien und kalligraphischen Elementen, die nicht auf den ersten Blick nachzuvollziehenden Regeln zu gehorchen scheinen. Sie ordnen sich zu Mustern oder Formen, es bilden sich Strukturen und Ströme heraus, die eine ganz eigene Faszination vermitteln. Die Bilder scheinen förmlich zu vibrieren, wirken wie aufgeladen durch eine Vielzahl von mitschwingenden Bedeutungen und pulsierenden Energien. Zugleich ähneln sie Luftaufnahmen oder lassen an Skizzen von Landschaftsarchitekten denken. Die spannungsreiche Wirkung der Bilder wird noch verstärkt, wenn man weiß, dass es sich bei Yaman um einen nahezu blinden Künstler handelt. Bei seiner Arbeit stehen ihm spezielle Acrylstifte zur Verfügung. Beim Farbauftrag kann sich der Künstler z.B. durch besonders festes Aufdrücken dieser Stifte oder durch Klopfen orientieren. Yaman, der seit fast 2 Jahren regelmäßig ins Offene Atelier geht, gibt gerne Auskunft über die ihnen zugrunde liegenden Energie-Theorien, Funktionsweisen von Schaltsystemen und anderen philosophisch-technischen Gedankenkonstruktionen. „Er spricht von Systemen, Schaltungen, plane-tarischen Strukturen. Von Komplexen Interaktionen, von Strömen und Elektrifizierung. Seine Bilder sind Vernetzungen, Verpixelungen, Datenverarbeitung. Er beschreibt Level und Ebenen, Programmierungen, Verstärker“, so Paula Schmidt-Dudek, die Leiterin des Offenen Ateliers St. Hedwig.
Beatrice Guders Werke lassen sich als Studien von Natur und Landschaft beschreiben. Sie changiert in ihrer Malerei zwischen Figuration und (vermeintlicher) Abstraktion. Pflanzen, Felder, Berge und Blumen sind ihre Motive, die sie in leuchtenden Farben auf Papier und Leinwand bringt. Z.T. spielt sie mit gemus-terten Strukturen und sich wiederholenden systematischen Formen, die sich bei näherer Betrachtung als Landschaften lesen lassen. Einige Arbeiten bestehen fast gänzlich aus dynamischen Pinsel-Schwüngen oder minimalistischen Punkten, die im Zusammenspiel auf Motive oder Phänomene aus der Natur verweisen. Thematik der Bilder von Beatrice Guder, die Titel wie „Baum“, „Wald“ oder „Gebirge“ tragen, lassen an die naive Malerei denken. Die Künstlerin arbeitet seit vielen Jahren im Offenen Atelier.
Das Offene Atelier im St. Hedwig-Krankenhaus bietet Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung die Möglichkeit in kreativ-therapeutischen Gruppen malerisch und zeichnerisch mit Farbe und Material zu experimentieren und künstlerische Techniken auszuprobieren und auszubauen. Das Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus liegt in Trägerschaft der Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin GmbH, die zur Unternehmensgruppe der Alexianer GmbH gehört.
Nähere Informationen zu den Alexianern:
Die Alexianer sind ein Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, in dem bundesweit rund 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Mit 800-jähriger Tradition betreiben die Alexianer Krankenhäuser, Einrichtungen der Senioren-, Eingliederungs- und Jugendhilfe, Gesundheitsförderungs- und Rehabilitations-einrichtungen, ambulante Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen sowie Werkstätten für behinderte Menschen und Integrationsfirmen. Träger der Unternehmensgruppe ist die Stiftung der Alexianerbrüder.
Galerie ART CRU Berlin ist seit 2008 Berlins einzige Galerie für so genannte Outsider Art. Dieser Begriff (1972 von Roger Cardinal als Synonym des 1945 vom Maler Jean Dubuffet geprägten Terminus „Art Brut“ eingeführt) bezeich-net die Kunst von Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung oder geistigen Behinderungen. Wir sind davon überzeugt, dass die besondere Wahrnehmung dieser Künstler*innen sich in einzigartigen Kunstwerken von hoher Authentizität darstellt. Mit unseren Ausstellungen präsentieren wir Arbeiten von „Außenseiter*innen“ als wichtigen Teil der Gegenwartskunst und wollen so einen aktiven Diskurs mit dem etabliertem Kunstbetrieb anregen. Im Kunsthof, in der Oranienburger Straße gelegen, bringt die Galerie Werke von Menschen mit besonderem Erleben mitten in die Berliner Kunstszene. Träger der gemeinnützigen Galerie ART CRU Berlin ist der Verein PS-Art e.V. Berlin, ein Netzwerk aus verschiedenen psychosozialen Institutionen. Initiatorin des Projektes, Leiterin der Galerie und 1. Vorsitzende des Vereins ist Alexandra von Gersdorff-Bultmann.
Für Informationen und druckfähiges Bildmaterial wenden Sie sich bitte an:
Galerie ART CRU Berlin
Alexandra von Gersdorff-Bultmann (Leitung der Galerie)
Matthias Hofmann (Pressereferent)
Tel: 030-24 35 73 14 // 0172 3833728
Mail:galerie@art-cru.de
Web:www.art-cru.de
FB: facebook.com/GalerieARTCRUBerlin
Für Informationen zum Offenen Atelier St. Hedwig wenden Sie sich bitte an:
Paula Schmidt-Dudek:
Tel.: 030 2311-2734 / Mail: p.schmidt-dudek(at)alexianer.de
Mechthild Niemann-Mirmehdi:
Tel.: 030 2311-2908/ Mail: m.niemann-mimehdi(at)charite.de