Professionelle Hilfe bei Gewalterfahrungen – Fünf Jahre Traumaambulanz Berlin im Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus

Leitungswechsel und erweitertes Angebot

In diesem Jahr besteht die erste Berliner Traumaambulanz am Standort des Alexianer St. Hedwig-Krankenhauses fünf Jahre. Seit Januar 2012 bietet die Traumaambulanz Berlin Menschen, die Opfer oder unmittelbarer Zeuge einer Gewalttat wie zum Beispiel Überfall, Vergewaltigung, Schlägerei geworden sind, psychotherapeutische Behandlung an.

Nach Gewalterfahrungen können sich psychische Symptome wie Ängste, Sorgen, Grübeln, Wiedererleben und Schlafstörungen entwickeln. Ein Gespräch mit einem besonders ausgebildeten Therapeuten in der Traumaambulanz kann die Betroffenen entlasten und psychischen Folgeerkrankungen, wie Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen, vorbeugen. Besonders kurze Zeit nach der Gewalterfahrung kann therapeutische Unterstützung helfen, psychische Spätfolgen zu verhindern. Nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) haben Opfer einer Gewalttat, ihre Hinterbliebenen sowie Zeugen von Gewalt, ein Anrecht auf kostenlose psychotherapeutische Hilfe.

Bereits mehrere hundert Patientinnen und Patienten haben in den vergangenen fünf Jahren die Beratung und Behandlung durch die Traumaambulanz in Anspruch genommen. Wichtige Anlaufstelle war die Traumaambulanz im Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus auch für Menschen, die hier nach den Ereignissen auf dem Breitscheidplatz qualifizierte und spezialisierte psychotherapeutische Unterstützung erhielten.

Aktuell gibt es einen Wechsel in der Leitung der Traumaambulanz. Neue ärztliche Leiterin der Traumaambulanz ist die Oberärztin Dr. Nikola Schoofs, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Die therapeutische Leitung übernimmt zum 15. April die neue Leitende Psychologin des Bereiches Psychotraumatologie, Frau Dipl.-Psych. Kathlen Priebe. Frau Priebe ist ausgewiesene Expertin im Bereich Psychotraumatologie. Sie hat das Konzept für DBT-Trauma am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim mitentwickelt und evaluiert sowie in den letzten Jahren eine Ambulanz für Traumafolgestörungen an der Humboldt-Universität aufgebaut und geleitet. Frau Priebe ist Autorin verschiedener Manuale zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörung. „Somit haben wir die Traumaambulanz mit hochqualifizierten Therapeutinnen besetzt und werden damit unsere therapeutische Arbeit nicht nur in bewährter Weise fortsetzen, sondern im Hinblick auf die Bedürfnisse der Patienten noch verstärken“, betont Prof. Dr. Felix Bermpohl, Chefarzt der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus.

Die Traumaambulanz ist eine Kooperation zwischen dem Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSo) und der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus. Im Zentrum für Intensivierte Psychotherapie und Beratung (ZIPB) der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus bildet die Traumaambulanz einen Schwerpunkt des Behandlungsangebots.

Nähere Informationen zu den Alexianern:

Die Alexianer sind ein Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, in dem bundesweit rund 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Mit 800-jähriger Tradition betreiben die Alexianer Krankenhäuser, Einrichtungen der Senioren-, Eingliederungs- und Jugendhilfe, Gesundheitsförderungs- und Rehabilitationseinrichtungen, ambulante Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen sowie Werkstätten für behinderte Menschen und Integrationsfirmen. Träger der Unternehmensgruppe ist die Stiftung der Alexianerbrüder.

Kontakt und Termine Traumaambulanz:

Psychiatrische Universitätsklinik der Charité im St. Hedwig-Krankenhaus
Große Hamburger Straße 5 – 11 (Elisabethhaus), 10115 Berlin
(030) 23 11 - 18 80
Weitere Informationen zum Angebot: Traumaambulanz Berlin