Spende stärkt Sprechstunde für Frauen mit Gewalterfahrung

Spezialsprechstunde für gewaltbetroffene Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte

, Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus, Berlin

Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte sind durch häusliche Gewalt besonders gefährdet. Die Spendenaktion des Berliner Tagesspiegel fördert in diesem Jahr im Rahmen ihres Schwerpunktthemas „Häusliche Gewalt gegen Frauen“ eine psychiatrische Spezialsprechstunde mit einer Spende von 3.500 Euro. 

Dort werden die Frauen über Unterstützungsangebote beraten und bei Bedarf behandelt. Das Alexianer St. Hedwig-Krankenhaus in Berlin verfügt mit Frau Prof. Schouler-Ocak, leitender Oberärztin der Psychiatrischen Institutsambulanz über eine Spezialistin für Interkulturelle Psychiatrie: „Häufig werden Kultur und Tradition als Erklärung dafür herangezogen, dass Gewalt gegenüber migrantischen Frauen ausgeübt wird. 

Von besonderer Bedeutung ist aber die häufig größere Abhängigkeit einer migrierten Frau von ihrem Ehemann, die nicht nur aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse, einem geringeren Wissen über hiesige Strukturen, Gesetze, Regelungen und Unterstützungsangebote entsteht, sondern auch dadurch, dass ihr Aufenthaltsrecht oft an den Bestand der Ehe gekoppelt ist“. 

In der Spezialsprechstunde am St. Hedwig-Krankenhaus erhalten Frauen mit Migrations- und Fluchtgeschichte aus Berlin ein kultur- und diskriminierungssensibles Angebot an Diagnostik und Behandlung.  Ziel ist es, einfühlsam auf besondere Scham- und Schuldgefühle der sehr diversen Gruppe von Frauen und ihrer Familien einzugehen und so die Frauen zu ermuntern, sich Hilfe zu suchen. Der Einsatz von Dolmetschenden ermöglicht die Behandlung in der Muttersprache.